Schwarz sehen

Die Schweizerische Erhebungsstelle für Radio- und Fernsehempfangsgebühren, sprich die Billag, will den Gemeinden an den Kragen. Radio hören und Fernsehen soll auch die Gemeinde kosten. Für den Werkhof, für die ARA, das Schulsekretariat, die Sozialen Dienste und für die Schul- und Gemeindehäuser. Ist ja unglaublich. Radio hören während der Arbeitszeit? Ist hier ohnehin nicht erlaubt. Und zum Fernsehen ist’s zu ungemütlich, zudem fehlen Bier und Chips. Schwarz sehen werde drakonisch bestraft. Tja, was also tun?

So viel eidgenössische Reglierungswut ruft nach kreativen Lösungsansätzen. Ob uns die Badi mehr als rettende Kühlung bringen könnte? Man könnte in den Eintrittspreis gleich die Billag-Gebühr einschliessen und käme so zu Mengenrabatt. Schliesslich waren in diesen Tagen bis zu 3000 Menschen dort. Ein anderer Ansatz: Bei entsprechendem Wind hört man den Badi-Lautsprecher viel zu weit herum. Diese Schwäche liesse sich nutzen. Man könnte von der Badi aus das Gemeindegebiet grossflächig beschallen. Sie müssten kein Radiogerät mehr zu Hause haben. Über die Wahl des Senders könnte man an der Bürgerversammlung abstimmen. Und zum Fernsehen könnte man wie früher ins Kino zur Wochenschau. Sie merken, die Ideen werden nicht mehr besser. In Bern nicht. Im Gemeindehaus nicht. Kein Wunder, wenn bei dieser Hitze jemand schwarz sieht.