Simultan

Eine Delegation aus dem tschechischen Liberec besuchte kürzlich Uzwil. Sie wollten wissen, wie Raumplanung hier so funktioniert. Der Kanton vermittelte diesen Kontakt. Das ehrt. Er zeigt ja wohl keine schlechten Beispiele.

Raumentwicklung ist ein langsamer Prozess. Das wird noch mehr bewusst, wenn man ihn Dritten beschreibt. Der Ursprung der jetzigen Planung liegt 10 Jahre zurück, an einer Veranstaltung mit über 200 Personen. Aus dem Ergebnis wurden Visionen für das Jahr 2040 formuliert und von einem 40-köpfigen Beirat verabschiedet. Die Umsetzung läuft in Schritten, etwa in der Revision des Zonenplans und des Baureglements im Jahr 2014. Die Zentrumsentwicklungen gehören dazu, angefangen vom kleinen Lindenplatz zum grossen Benninger Areal. Man braucht ein robustes Gesamtbild, sonst bringt man die Puzzle-Teile nie zusammen.

Beeindruckt hat am Austausch mit den Tschechen der Dolmetscher. Ungewöhnlich, dass jemand einem die Sätze aus dem Mund nimmt und sie live übersetzt – nonstop, in beide Richtungen. Erkenntnis: Es gibt nicht nur sprachliche Barrieren. Auch Raumplanung muss übersetzt werden.

Spiel Satz Sieg

Filz hat eine Faszination. Vor allem wenn Federer und Wawrinka damit spielen. Der Stolz der Schweiz zeigt sich, dass «wir gewinnen» und «sie verlieren». Gerade hat Federer gegen Gasquet gewonnen. Und Wawrinka gegen Nadal verloren, hochklassig. Noch laufen die ATP-Finals in London.

Sprung zur Raumplanung. Dieses «Spiel» läuft in Uzwil auch noch. Zonenplan, Baureglement und Schutzverordnung stehen bis Ende November zur Vernehmlassung. Im Frühling 2014 kommt das Moratorium: zwei Jahre kann in der Schweiz nichts mehr eingezont werden. Das Spiel unter den Gemeinden beginnt. Wer darf sich noch entwickeln? Wer gewinnt, wer verliert? Es geht wie beim Kampf um den Filzball um viel, viel Geld, um die bessere Position. Der Weg zum Sieg ist auch in der Raumplanung noch weit.

Ob Filz hier auch eine Rolle spielt?