Ergreifen

Eine Bürgerversammlung lebt von den Bürgerinnen und Bürgern. Ihre Präsenz, ihre Wortmeldungen machen die Bürgerversammlung unberechenbar, spannungsgeladen, manchmal gibts zu schmunzeln. Bei aller Sachlichkeit und Bürgerpflicht, man geht auch wegen des potenziellen Unterhaltungswerts.

Vor vielen Leuten reden, schlüssig argumentieren, Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten beachten, das ist nicht jedermanns und -fraus Sache. Es braucht Mut und ein gewisses Sendungsbewusstsein.

Wenn man die Gemeindepräsidenten der Region fragt: jede Gemeinde hat ihre bekannten Protagonisten, die den Bürgerversammlungen die gewisse Würze geben. Man muss sie nicht mögen. Aber wenn sie nicht da sind, vermisst man sie. Uzwil wird Armin Benz sel. fehlen.

Am Montag ist Bürgerversammlung – ich freue mich auf Sie.

Lucas Keel,

Gemeindepräsident

PS: Wenn Sie das Wort ergreifen wollen, sagen Sie’s mir. Ich unterstütze Sie gern.

Schwarz

Worte wie nie, immer, alle, keiner, jede gehören für mich in die Kategorie ‚schwarze Rhetorik‘! Weil es einfach schwierig ist, darauf eine passende Antwort zu geben, ohne etwas oder jemanden in Frage zu stellen, die Person quasi frontal anzugreifen. Kann man denn sagen, dass jemand nie lache, immer zu schnell fahre, alle Dinge für sich behalte, keiner Fliege etwas zu leide tue, jeden Mist mitmache?

Spätestens seit Georg Cantor vor 130 Jahren die Mengenlehre, notabene ein schreckliches Thema in der Oberstufe wie ich fand, entwickelt hat, kann man sich unendlich lang mit der Unendlichkeit beschäftigen. Und damit wohl auch mit der Frage, ob abgeschlossene Begriffe wie die genannten überhaupt zulässig sind.

Hp H. formulierte es so: „Immer, wenn ich ‚immer‘ sage, schimpfsch immer!“

Was soll man da sagen? „Nichts!“

PS: Vielleicht helfen Ihnen diese Gedanken, da Sie doch immer alles korrekt machen.