Stolz

Wie immer, wenn der Gemeinderat eines der 7 Uzwiler Dörfer besucht, nimmt das Thema Verkehr viel Raum ein. So auch im Stolzenberg. Und oft schliessen sich Anliegen gegenseitig aus wie breitere Strassen und trotzdem tiefere Geschwindigkeiten. Wer sich selbst und sein Verkehrsverhalten reflektiert, weiss dass, auch dass eine Tempo-Tafel allein wenig nützt. Der Mensch schätzt die Umgebung ein und wählt dann die für ihn ‚zulässige‘ Geschwindigkeit. Sei es auf dem Bike über Wurzeln im Wald, mit den Skis im Steilhang oder eben mit dem Auto durch den Stolzenberg.

Und wie so oft setzen sich Menschen für andere ein, mit guter Absicht, auch mit ihrer Lebenserfahrung. Dass sich Grosseltern um Enkel sorgen, ist richtig und gehört zum menschlichen Reifeprozess. So auch W.S., er fragt den Gemeindepräsidenten vor versammeltem Dorf pathetisch: „Und die arme Chind, wie gönd denn die i d‘Schuel?“ Worauf S. G., ein 9-jähriges Stolzenbergler Mädchen die Sache subito klärt: „Mir gönd z‘Fuess oder mit em Velo!“

Drama

Gemeinderat trifft Niederstetten. Er hört, wo der Schuh drückt. Zum Beispiel Hecken schneiden für bessere Kurvensicht. Oder Licht auf dem Weg zum Bus. Man solle die öffentlichen Parkplätze in Oberstetten bewirtschaften. Wie wäre es mit einem vergünstigten Taxibetrieb? Man würde das alte Schulhaus gern besser nutzen. Und die Verkehrsprobleme gelöst haben.

Die Klage eines Bürgers sei wie die Eintrittskarte zu einem Theater, sagt Philosoph Ludwig Hasler. Man müsse schon ins Theater gehen und sich dann das ganze «Drama» ansehen. Nur aufgrund der Eintrittskarte kann man sich keine Meinung bilden. Niederstetten als Bühne. Der Gemeinderat wird den Scheinwerfer auf die angesprochenen Themen richten und die Akteure aufs Parkett bitten. Und dann je nach Ergebnis das Drehbuch, die Rollen oder die Kulisse anpassen.