Fixiert

Auf der Treppe, beim Einkaufen, in einer vollen Gasse, in einem Festzelt, beim Spazieren: Man begegnet Menschen. Da gibt es Situationen, in denen nicht klar ist, wer wem ausweichen soll und wohin.

Kürzlich eine Begegnung mit M. L. im Treppenhaus. Wir wollen gegenseitig ausweichen, verschieben uns parallel, versperren uns den Weg, lachen. Was hier eine lustvoll-spassige Komponente hatte, kann auch bösartig verstanden werden: „Weshalb muss immer ich ausweichen? Bin ich zu nett, zu freundlich, zu nachgiebig, zu unscheinbar, zu klein? Bin ich nicht schon in der vorherigen und der vorvorherigen Begegnung ausgewichen?“

Es kommt vor, dass eine Ausweichbewegung gefühlt eine zuviel ist. Für das Zusammenleben ist das Gleichgewicht wichtig, Vortritt bekommen, Vortritt geben. Das gilt persönlich wie auch als Gesellschaft.

Lösung: ein Ziel in der Ferne fixieren, den Rest besorgt der innere Autopilot. Ausprobieren!