Kalte Füsse

Zwanzig Zentimeter mehr und Fraefel’s in der Rifenau hätten nasse Füsse bekommen. So knapp stand das Wasser der Thur unter ihrem Stubenboden. Glück gehabt. Glück gehabt hat unsere Badi. Ohne Hochwasser-Entlastung in den Uze-Stollen hätte der Hummelbach die Badi glattwegs geflutet. Dann hätten Ricklin’s, unser neues Wirtepaar in der Badi und die Badmeister noch länger auf Gäste warten müssen.

Kaum erwarten konnte es auch unsere Jugend. Die sprang schon vom Fünfmeter und probierte die neuen Liegestühle aus. Die Liegestühle sind eigentlich für die Generation gedacht, die nicht mehr so gern am Boden liegt. Nun, manchmal ist die Welt eben verkehrt. Denn der «härteste» Badi-Besucher ist wahrscheinlich Markus Sutter, bald 70-jährig. Er kommt bei jedem Wetter, seit die Badi offen ist. Jeden Tag. Mit dem Velo von Algetshausen. Das Problem, sagte er mir, sei nicht das Wasser. Weniger als einen Kilometer schwimme er nie. Man müsse einfach ein bisschen auf die Zähne beissen. Schlimmer sei, wenn die Luft nur grad 7 Grad habe, wenn er aus dem Bad steige.

Nun, gestern habe ich’s ausprobiert und die Füsse ins Badi-Wasser gesteckt. Ein Gemeindepräsident mit kalten Füssen? Das kann ich mir nicht leisten. Drum schwimm ich morgen meinen ersten Kilometer.