Was wollte ich?

Das Telefon läutet. Ein Blick aufs Display verrät, ob man den Anrufer kennt. Und so meldet sich manch einer mit einem «Hä?», ohne überhaupt noch «Grüezi» zu sagen oder sich mit Namen anzumelden. Mittlerweile sind wir einen Schritt weiter. Der Anrufer wartet weder auf das «Hä» noch auf einen Gruss. Er redet schnurstracks drauflos. Zeit ist Geld.

So grad kürzlich im Gemeindehaus wieder einmal erlebt. Was in einer lustigen Szene endete. Der Angerufene erkannte den Anrufer nicht. Ansatzlos war dessen Frage «Kannst Du mir schnell die Sozialhilfestatistik mailen?» Die Reaktion auf der anderen Seite war ein grosses Fragezeichen: «Entschuldigung, wer ist am Apparat? Da könnte ja jeder kommen.» Bis das Durcheinander entwirrt und geklärt war, wer wer ist, dauerte es. Jedenfalls länger als eine ordentliche telefonische «Anmeldung» oder ein kurzer Blick ins Büro.

20 m Fussmarsch zum Kollegen hat Filterfunktion. Zudem besteht die Chance, dass sich das Problem kurz vor der Tür mit der Frage an sich selbst erledigt: «Was wollte ich eigentlich?»