Langweilig

Die Sommerferien enden. In dem Mass, wie den Eltern die Ideen ausgehen, gewinnen die Kinder an Energie. Das ist die Bambolo-Zeit, das Uzwiler Ferienprogramm für Kinder. Ein kurzer Besuch: Im ersten Zelt vorm Rüteli-Wald ist Line-Dance angesagt – sie machen das echt gut. Ein paar Schritte weiter gibt’s stilvolle Gesichtsbemalungen. «Baust Du mit uns eine Kügeli-Bahn? », fragt ein Knirps. Der Verweis auf meine Büro-Schuhe ist trotz nassem Waldboden eine feige Ausrede, ich hätte sollen. Einen Frisbee nähen können auch Jungs. Und Teig fürs Schlangenbrot gibt’s mehr als genug. Der Wald lebt.

Auf dem Weg zurück fallen mir drei Mädchen auf. Sie schlendern verträumt mit ihrem Schoggi-Brot auf dem Waldweg, haben ihre eigene Beschäftigung mit sich und der Umgebung gefunden. Trotz tollem Bambolo-Angebot und motiviertem Betreuer-Team. Niemand stört’s.

Da fällt mir die Frage ein, die mir anfangs Sommer von den Medien gestellt wurde: «Was können Uzwilerinnen und Uzwiler in den Ferien in der Gemeinde unternehmen?». Der Gemeindepräsident als Ideenlieferant? Nein! Die Gemeinde muss nicht alles franko Haustür liefern. Die nebensächliche Begegnung mit den drei Mädchen bestärkt mich in der Antwort: «Es sich so richtig ausgiebig langweilig werden lassen – so lange, bis man merkt, dass man eben selbst auf Entdeckungsreise gehen muss.» Kinder können das, selbst im Bambolo. Und Sie?