Problem

Kürzlich bin ich dem Spruch begegnet: „Je kleiner das Problem, desto teurer die Lösung!“

Und in der Tat scheint mir, dass wir für kleine Dinge übermässig viel Zeit und Energie aufwenden, müssen. Oft hat das damit zu tun, dass Freiheit etwas kostet. Beispiele: Der Eingriff ins Eigentum ist in der Schweiz nur mit guten Gründen und nach sorgfältiger Gegenüberstellung von öffentlichen und privaten Interessen möglich. Ähnliches gilt für Bildung – sie verschafft Freiheit im Denken und auf dem Arbeitsmarkt – das kostet. Oder im Verkehr, wo kleine Anpassungen hierzulande aufwändig und teuer sind, weil man sich um tausend Details kümmern muss.

Einfache Rezepte sind verlockend, weil schnell zu erfassen, einfach zu verstehen. Ob sie belastbar sind, komplexen Situationen gerecht werden, in unseren Rechtsrahmen passen?

Unsere Demokratie kostet, vor allem Zeit. Und das ist oft das Problem. Weil sie auch für Stabilität sorgt, ist sie gleichzeitig die Lösung.

PS: Das Schulhaus Sonnmatt wirkt gegen ein ‚grosses Problem‘.

Praxis

Ereignisse, die jedes Jahr stattfinden, müssen eine grosse Strahlkraft haben. Was heute der letzte Schrei ist, lockt morgen keinen hinterm Ofen hervor. Und dann gibt es genau das Gegenteil: Man geht hin, weil man weiss, was einen erwartet. Der Uzwiler Herbstmarkt ist eine Kombination von beidem, quasi eine lebende Moderne, die sich stets neu erfindet. Diesen Einsatz des OK und aller Veranstalter freut besonders die Schulkinder. Sie haben am Freitagnachmittag frei, schulfrei. Wie ein Markt funktioniert, wie man Beziehungen pflegt, dafür bietet der Herbstmarkt besten Anschauungsunterricht – für Schulkinder und andere, die lieber Praxis als Theorie haben.