Szene

Ein Abend vor dem TV, schaue ab DVD eine französische Komödie. Der Film beginnt beschwingt, verliebt, wird dann tragisch-traurig, ist aufrührend, führt verwirrend fort, überraschend, mit absehbarem und doch fantasievollem Schluss. Die Figuren starten simpel, werden komplexer, gewinnen an Tiefe. Nur eine Figur nicht, sie ist und bleibt stets ignorant, banal, oberflächlich, machtorientiert.

Bin zu müde, um ins Bett zu gehen. Schaue drum auf der DVD unter Extras die ausgelassenen Szenen, die weggeschnittenen, jene die keinen Platz im Film fanden. Darunter ist eine Szene, welche die banale Figur zeigt. 90 Sekunden lang, allein, mit sich ringend, ohne Worte. Diese Szene verändert den Film komplett. Wenn ich das gewusst hätte … – ich hätte Respekt gehabt, habe jetzt Respekt.

Was uns gezeigt wird, was wir sehen, ist nie alles. Gut, wenn das ab und zu sichtbar wird.