Es gehört zu unserem Zeitgeist, dass wir Versionen zählen: Software, Gesetze, Dokumente, Bezeichnung von Veranstaltungen und vieles mehr. Versionen machen den Fortschritt kenntlich, sind Ausdruck von Entwicklung und Marketing-Mittel.
Version 2.0 meint im gesellschaftlichen Kontext oft „neue Chance“ oder „verbesserte Variante“. Es gibt auch das KV 4.0. Die kaufmännische Ausbildung dauert dann nicht drei, sondern eben vier Jahre. Sie schliesst ein Praktikum in einem fremden Betrieb, einen mehrmonatigen Ausbildungsaufenthalt im Ausland und verschiedene anspruchsvolle Projekte ein. Die Industrie spricht von Version 5.0 und meint damit, dass Roboter und intelligente Maschinen mit Menschen zusammenarbeiten.
Von gewissen Dingen sollte es allerdings keine Version geben! Mir fallen spontan zwei ein: Für Texte wie diesen gibt es keine – halbe Stunde nachdenken, schreiben, fertig. Und für Begegnungen gibt es keine Versionen. Sie können nicht wiederholt werden.