Schluss

Hörgewohnheiten entwickeln sich über Jahrzehnte. Sie sind ein Kulturgut, das ständig im Wandel begriffen ist, von Klassik zu Blues, Jazz, Rock, Pop, Hiphop, Trance. Um Veränderungen festzustellen, braucht es konstante Grössen, beispielsweise die traditionelle Kirchenmusik. Dort gibt es den plagalen Schluss, auch ‚Chileschluss‘ genannt. Man erkennt ihn daran, dass er von der vierten Stufe, der Subdominante, zum Grundton auflöst und dort endet.

Muss man das wissen? Nein. Sie kennen die Akkordfolge wahrscheinlich trotzdem, es ist das gesungene, feierliche A-men in der Kirche. Und wie so oft war zuerst die Anwendung, hier die Form eines Liedschluss, die hinterher erklärt wurde und heute in der modernen Jazz–Musik unter dem Titel backdoor Verwendung findet.

Ich hoffe, dass Sie zum Schluss des Jahres viele gute Erklärungen finden, weshalb es ein gutes Jahr war. Jedenfalls wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen einen guten Schluss, Frohe Festtage und dann ein gutes Neues Jahr.