100 m

Selten hat mich in jüngerer Zeit etwas so geärgert wie das Gaffen. Haben wir das dunkle Mittelalter mit öffentlichen Hinrichtungen und Folter nicht überwunden? Der niedrige Wesenszug sich am Leid anderer zu ergötzen, ist immer noch präsent, sei es bei Unfällen, Bränden oder ähnlichem.

Was Einsatzkräfte berichten, geht auf keine Kuhhaut. Da werden Absperrungen über- und unterquert, Anweisungen penetrant missachtet. Leute, die mit noch nicht einmal schulpflichtigen Kindern gaffen, haben „ä frechi Schnorre“, wenn sie in die Schranken gewiesen werden. Dabei hätten Hilfskräfte bei Gott anderes zu tun als den Pöbel zu dressieren.

Gestützt auf das Polizeigesetz können Sicherheitskräfte Personen wegweisen oder fernhalten. Gaffen jedoch gehört nicht nur verboten, sondern schneller unterbunden als die Gaffer da sind, also sofort! Das bedeutet, man muss den Spiess umdrehen: Generell darf sich im Umkreis von 100 m vor Ort nur bewegen, wer legitimiert ist. Dann braucht es keine Erklärung, kein Wegweisen und kein Fernhalten und kein Verfahren, nur eine Busse für alle Gaffer, nicht unter 1 000 Franken.

Etwas mehr Respekt, bitte!