Bild

Heute hat man, Handy sei Dank, jederzeit einen Fotoapparat zur Hand. Jeder Regenbogen, jedes spezielle Wolkenbild, Sonnenauf- und untergänge, Landschaften, Stimmungen, alles kommt vor die Linse. Auch alle persönlich wichtigen Menschen und Tiere. Sicherheitshalber drückt man ein paar Mal ab oder filmt gleich. Kostet ja nichts.

Früher kaufte man einen Film, 24-er oder 36-er, schwarz-weiss, farbig, 100, 200 oder 400 ISO. Je nach Labor kostete ein Bild CHF 1.— bis 0.19 CHF. Die Entwicklung ist erfreulich: So schlechte Bilder wie in vielen alten Alben kleben, macht heute niemand mehr. Die Kosten sind gesunken, die Qualität ist gestiegen. Die Zahl der Fotos ist explodiert, der eigenen und der fremden.

Mit der Konsequenz, dass ich immer weniger Fotos mache. Weil ich keine Zeit habe auszusondern, zuzuschneiden, geschweige denn zu bearbeiten. Die Last des riesigen Arbeitsvorrats drückt. Früher verblassten Bilder in der Sonne, heute gehen sie im Meer unter. Dass man sich nicht von allem ein Bild machen soll, hat auch in dieser Hinsicht vieles für sich.