Glocke

Post vom Gesundheitsdepartement: Im Rahmen einer grossen Aktion solle ich als Gemeindepräsident namens der Öffentlichkeit allen Menschen danken, die Angehörige, Bekannte oder Nachbarn betreuen und pflegen – der 30. Oktober sei der Tag der Pflegenden.

Diesen Dank richte ich immer wieder gern aus. Und aus Überzeugung. Aber auf welchem Weg?

Beim kürzlichen Besuch bei A. E., eine bereichernde Begegnung übrigens, bekomme ich mit, wie Nachbarin M.P. Lebensmittel bringt, zusammen mit Medikamenten und den neusten Instruktionen der Apothekerin. Eine wertvoll-existentielle Hilfe, die das zu Hause leben ermöglicht. M. P. tat das unaufgeregt, mit jener Form der Selbstverständlichkeit, die Menschen eigen ist, die ihre Hilfe nicht an die grosse Glocke hängen.

Eine grosse Glocke gabs noch auf mittelalterlichen Ratshäusern. Wir haben keine. Dieses stilles Dankeschön dürfte besser zu den Menschen passen, die nicht alles an die grosse Glocke gehängt haben wollen.