Kopieren

Kopieren ist oft das Werk eines Einzelnen. Sie malt einen Rembrandt nach, er zieht eine Kopie einer Diplomarbeit. Geht’s um Geld, geschiehts meist im Verborgenen. Fälschen und kopieren kann auch nationales Konzept sein. Konfuzius dazu: „Wer das Werk kopiert, ehrt den Meister!“ Aus heutiger Sicht ist das Diebstahl zu höherer Kunst erheben.

Um so wichtiger: Was lässt sich nicht so leicht kopieren? Gesellschaftliche Leistungen. Wie z.B. die Berufsbildung – da steckt ein ganzes Wertesystem dahinter. Ausbilden, damit die Konkurrenz abwirbt? Wer’s trotzdem tut, hat Selbstvertrauen, signalisiert „wir können mithalten“. Ab dem ersten Tag den Realitäten der Wirtschaftswelt erleben, das kann die Berufslehre besser als jedes Studium. Die Berufsschule verbindet dazu Theorie und Praxis. Das sorgt für Unabhängigkeit. Der junge Mensch kann das Gelernte in der ganzen Branche einsetzen. Weshalb funktionierts? Wer diese Erfahrung machen durfte, gibt Wissen aus innerer Überzeugung weiter. Und ist wachsam. Genau das braucht unsere Berufsbildung.

Lucas Keel

PS: Kopiert? Ja, aus dem Vorwort des Geschäftsberichts!