Ausgelernt

Lust- oder schmerzvoll – so lernt man. Wissenschafter Frederic Vester befasste sich vor 40 Jahren mit vernetztem Denken und Kybernetik. Er kritzelte sein Modell noch an die Wandtafel.

Und heute? ETH-Professor Ruedi Steiger referierte kürzlich zum Thema «menschenorientierte Führung». Eine Lehrstunde, wunderbar lustvoll, man konnte oft lachen. Obwohl es nichts zu lachen gegeben hätte. Denn er zeichnete farbig die ideale Führungskraft, erzählte Müsterchen. Vorbildlich sein, fachkompetent, zuhören, anleiten, Zeit im Griff haben und das Ziel. Denn das Ziel ist das Ziel und nicht der Weg. Alles Dinge, die man weiss, wüsste, wissen könnte. Der Professor schraubte lustig an der Spirale, der Erwartungsspirale. Sagte direkt, wie man zu sein hat, und indirekt was man erwarten darf.

Meine Schlussfolgerung: Je mehr man weiss, desto höher steigen die Ansprüche an die Technik, an die Menschen und an die Menschlichkeit. Manchmal wäre es schön, weniger zu wissen, weil man weniger muss. Haben Sie gewusst? In Zürich sind’s von der ETH zur Psychiatrischen Uniklinik gerade mal 4 km, Gehdistanz.

Der Weg von lustvoll zu schmerzvoll ist bekannt, er kann kurz sein. Geht’s auch umgekehrt? Hoffentlich – mit Neugier und Anleitung! Nächste Woche startet das Lernfestival, ein buntes Programm für Neugierige und alle anderen, die noch nicht ausgelernt haben.