Postfach

Die Post verlegt die Postfächer und verändert deren Bedienung. Neu sollen die Postfächer nicht mehr in aller Herrgottsfrühe, sondern erst um 9 Uhr bedient sein. So weit, so schlecht.

Die physischen Postfächer sind ein auslaufendes Geschäftsmodell. Die digitalen Postfächer hingegen überquellen. Spielt das eine Rolle?

Nein. Die Menge an Informationen, die ein Mensch verarbeiten kann, hat wenig mit dem Kanal zu tun, auf dem sie eintreffen. Ein Mensch kann sich zwischen 4 und 6 Stunden je Tag konzentrieren – so die moderne Arbeitsforschung. Und schnell Antwort geben, war immer möglich. Ein Gemeinderatsschreiber alter Schule schrieb schon von 25 Jahren Mails. Er spannte den Brief des Absenders in seine Schreibmaschine, schrieb unten drauf „Bin einverstanden, Gruss Albert“ und zurück die Post.

Was tun wir in der übrigen Zeit? Kommt drauf an, wer fragt. Ob digital oder physisch, richtig belastend ist, wenn das Postfach länger leer bleibt. Dazu ein Zitat aus ‚Globi bi dä Post‘: „Wotsch en Brief, denn schrieb en Brief!“