Markiert

Zu Fuss auf dem Weg zum Bahnhof. Auf halber Strecke begegne ich B. R., einem Einwohner im besten Alter. Mit dem Putzlappen steht er vor einem Spiegel, einem Verkehrsspiegel. Der ist versprayt. Ein Fussball-Fan hat seine Spuren hinterlassen. Wir reden ein paar Worte. Mich beeindruckt die Gelassenheit, mit der B.R. sich anschickt, den Verkehrsspiegel zu putzen – es ist ja nicht seiner, sondern ein öffentlicher.

Markieren, Zeichen hinterlassen, das kennt man aus der Tierwelt, etwa von Hunden. Sie stecken damit ihr Revier ab. Die Absichten von Menschen, die ihre „Tags“ sprayen, überall Abziehbilder aufkleben, sind wohl ähnlich zu deuten. Ob diese ‚Akteure’ sich bewusst sind, dass sie auf das Niveau von Vierbeinern gestellt werden könnten, sich tierisch verhalten?

Wer also Markierungen entfernt, nimmt nicht nur den Mannen vom Werkhof Arbeit ab, sondern macht tierisches menschlich – B.R. und allen Nachahmern ein doppeltes Dankeschön!