Zeitung

Das Tagblatt kritisierte jüngst die Mitteilungsblätter der Gemeinden. Sie würden den Zeitungen das Wasser abgraben. Mumpitz!

Früher nahm die Zeitungsredaktion die selben Texte, die heute in Mitteilungsblättern stehen, von den Gemeindekanzleien per Mail entgegen, setzte einen Titel, machte vielleicht ein Bild, kürzte auf den verfügbaren Platz und fertig. Regelmässige (!) journalistische Auseinandersetzung mit lokalen und regionalen Themen ist selten geworden – leider! Das wird auch von der Bürgerschaft bedauert.

Die Gemeinden der Region Fürstenland suchten vor rund 4 Jahren das Gespräch mit der Chefetage des Tagblatts, wollten Lösungen diskutieren. Ergebnislos, obwohl es Vorschläge gab – und es lag nicht an den Gemeinden.

Die Gemeinden wissen um die Grenzen des amtlichen Publikationsorgans. Dieses kann keine Zeitung sein – es ist Information. Eine Zeitung braucht eine Redaktion, die Themen setzt, für Qualität in Inhalt und Sprache sorgt, Leserbriefe kürzt oder ablehnt. Eine Zeit braucht Journalisten, die vertiefen, erklären, nachfassen, befragen und bewerten. Das kann eine Gemeinde nicht. Aber wir hätten das gern. Mal sehen, was morgen in der Zeitung steht.

PS: Vielleicht müsste die Chefredaktion den lokalen Journalisten etwas mehr Raum geben und die Leser der Redaktion ein Feedback?

http://m.wiler-nachrichten.ch/wil-region/detail/article/die-medienkritiker-im-gemeindehaus-0061055/