Doppelt

Die Kreuzbleiche-Turnhalle in St.Gallen wurde 1987 international ausgezeichnet. Heute genügt sie dem Schweizerischen Handballverband nicht mehr. Zuviel Turnhalle und zu wenig Restaurant für die Sponsoren.

Über die Macht der Sportverbände sollte man nachdenken. Der Fussballverband und auch der Hockeyverband sind nicht besser. In den Richtlinien für die Erstellung von Fussballanlagen liest man von Spielfeldgrössen, wieviel Licht in jeder Ecke eines Sportfelds nötig ist, ok. Man liest aber auch von Sauna und Office für Sponsoren. Ab der ersten Liga braucht es gesicherte Zugänge zum Spielfeld. Der Schiedsricher soll unversehrt wieder nach Hause kommen. Klar: Es braucht die Verbände, weil nicht jeder die Spielregeln selbst erfinden kann und der ganze Spielbetrieb organisiert sein muss.

Allerdings: wer zahlt die Infrastruktur? Die Öffentlichkeit. Dafür die Gesellschaft von den Verbänden eine Gegenleistung erwarten. Beispielsweise, dass sie direkt auf die Stars als Vorbilder einwirken.  Die Gesellschaft braucht beispielsweise keine Leute, die keine (Schiedsrichter-)Entscheide akzeptieren können und ihre Anspruchshaltung maximieren. Das schadet der lokalen Vereinsarbeit – und ärgert deshalb doppelt.