Fronten

12 km sind’s nach Wil, 13 km nach Kradolf. Uzwil war zwischen zwei Fronten, zwei Gewitterzellen. Wir hatten Glück, schickten Feuerwehr und Zivilschutz nach Wil zu Hilfe. Original-Ton unserer Kräfte vor Ort: «Die Bilder waren grauenhaft. Autos verschoben sich in Bächen, Vorplätze sackten ab, Keller 1,5 m unter Wasser. Schichtwechsel um Mitternacht, Einsatz bis 06:30 Uhr. Jetzt Material sofort wieder einsatzbereit machen.» Die Führungskräfte sind stolz auf ihre Mannschaft.

Szenenwechsel. Zufällig konnte ich letzte Woche das Entlastungsbauwerk der Uze besichtigen. Wir marschierten im übermannshohen Kanal, in der Mitte ein kleines Rinnsal. Der über 1,3 km lange Kanal ist für ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt, soll Gefahr und Energie ableiten. Der Kanal blieb diesmal unbenutzt. Bei aller Vorsorge, Hochwasserschutz ist anspruchsvoll. Vorsorgen oder heilen? In beiden Fällen gibt es Betroffene, oft sind es nicht dieselben. Wer will schon einen Damm auf seinem Grundstück oder Kreisel mit unerklärlichem Gefälle? Mit vollem Keller und weggespültem Auto denkt sich‘s anders. Ein Risiko bleibt. Dagegen hilft nur Hilfe. Ein Dank unseren Einsatzkräften.