Helvetia

Ein aufregendes Erlebnis, so eine Geburt. Erprobter Vorgang mit hohem emotionalen Potenzial. Und viel Grund zum Feiern. Was fürs königliche Baby Georg gilt, trifft auch für die Schweiz zu – schliesslich ist bald 1. August.

Monarchie und Demokratie brauchen Geburtstage. Weil beide ins Sommerloch fallen, füllt das Zeitungsspalten. Mit Betrachtungen über die königlichen Figuren und den steuerbefreiten Wirtschaftsfaktor Königreich. Mit Plädoyers für Einheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit.

Wozu so ein Geburtstag sonst noch gut ist? Man kann die eigene Bereitschaft zur Toleranz testen. Man stelle sich vor: am Nationalfeiertag würden 3 Stunden die Glocken läuten wie für das königliche Baby. Umgekehrt sind 41 britische Bollerschüsse fürs Baby im Vergleich zur flächendeckenden Kraft des Schweizer Feuerwerks bescheiden. Als Ausgleich könnte man am 1. August auch wieder einmal die alte Nationalhymne singen, zu Ehren der Queen, Helvetia.