Eingebrochen

Wer zum Gemeindepräsident will, der hat’s schwer. Die berühmt-berüchtige Beamten-Klingel fehlt an der Tür – Sie wissen, die mit der Ampel-Funktion. Auch das Telefon klingelt sich oft zur Kanzlei weiter. Es muss ein Notstand dieser Art gewesen sein, die puure Verzweiflung. Anders kann ich mir nicht erklären, dass jemand morgens um 4 Uhr mit dem grossen Schraubenzieher mein Büro-Fenster aufhebeln und testen will, ob die Alarmanlage wirklich eine ist.

Gäbe es diese Erklärung nicht, so müsste ich fragen: Wer ist so blöd, in ein Gemeindehaus einzubrechen? Früher gab’s da wenigstens noch leere Identitätskarten zu klauen. Oder ein vorunterschriebenes Leumundszeugnis. Heute hat’s nicht mal mehr soviel Geld in der Kasse, dass man damit das Strafverfahren bezahlen könnte.

Ob etwas gefehlt habe, wollte Beata Heil am Abend im Restaurant Eintracht wissen. Nein, alles da, war ich überzeugt. Sie lachte mich aus: «Hast Du nicht mal bemerkt, dass sie Dir den Liegestuhl geklaut haben?» Ok, ein Tor für die Nicht-Beamten.

PS: Wenn Sie sich, lieber Einbrecher, Sorgen machen, dass ich zu lange an solchen Texten herumwerkle: Ich brauche dafür etwa so lang wie die Polizei vom Werkhof zum Gemeindehaus.